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Artikel 2017

Pressestimmen
Artikel Remscheider General-Anzeiger v. Montag, 09. Oktober 2017
Vielfältige Germania-Sänger bieten alles, was gute Chormusik ausmacht

Mal kraftvoll, mal verhalten: Zuhörer im voll besetzten Vaßbender-Saal wurden von der Mischung aus Jagdlie-dern, Schlagern und Musical-melodien bestens unterhal-ten.

Von Sabine Naber
Vielfältig, abwechslungsreich und wunderschön war das Konzert, zu dem der Rem-scheider Männerchor Germa-nia Samstag in den Vaßben-dersaal eingeladen hatte. Unter dem Motto „Wo man(n) singt...“ zeigten die Sänger unter der Leitung von Musikdirektorin Claudia Rübben-Laux, dass sie alles beherrschen, was gute Chormusik ausmacht: Mal kraftvoll, mal verhalten die Stimmen, Präsenz in jeder Silbe und ein Repertoire, das für jeden Geschmack etwas bietet.

Im ersten Teil drehte sich alles um den Wald und die Jagd. Ob sie den Ohrwurm „Der Jäger aus Kurpfalz“, das „Lob der Jägerei“ öder die humorvolle „Diplomatenjagd“ von Reinhard Mey sangen - es war , ein Genuss zuzuhören. Hervorragend gelang auch die „Waldandacht“, die Jürgen Kohlgrüber dirigierte, weil die Dirigentin ihren Männerchor als Sopranistin unterstützte.

„Schau, was die Liebe ändern kann" setzte gelungenen Schiusspunkt
Im zweiten Teil präsentierte der Chor moderne Schlager und Musicalmelodien. Viel Applaus gab es nach dem Udo-Jürgens-Lied „Ich war noch niemals in New York“ oder „You raise me up“. Dazu trug auch die einfühlsame Klavierbegleitung von Kantor Peter Bonzelet bei. Mit dem Waid- homcorps Sündern, das aus dem Sauerland angereist war, und dem Bass-Solisten Dietrich Kämmler hatte sich Germania zudem hochkarätige Gäste eingeladen. Die Musiker, die unter der Leitung von Stefan Heymer stehen, Samstag aber von Heinz Krengel dirigiert wurden, haben überwiegend Jagd-Lieder wie „Ich bin ein freier Wildbretschütz“ oder „Es blies ein Jäger“ im Repertoire, spielten Samstag aber auch Melodien wie „Lustig ist das Zigeunerleben“. Den Zuhörern im voll besetzten Saal gefiel beides.

Ein Höhepunkt auch die Auftritte von Dietrich Kämmler der nicht nur mit seiner großartigen Stimme glänzte, sondern schauspielerisches Können zeigte. Zum Beispiel, als er „Als Büblein klein“ das Trinklied des Falstaff aus „Die lustigen Weiber von Windsor“ präsentierte - ausgestattet mit Baskenmütze und spitzenverziertem Beffchen. Spaßig wurde es, als er herrlich pfiffig „Mit ‘nem kleenen Stückchen Glück“ sang, beim Refrain bestens unterstützt vom Chor.

Mit dem Lieblingslied ihres Chores „Schau, was die Liebe ändern kann“ setzten die Sänger einen gelungenen Schlusspunkt. Als Zugabe gab es das gemeinsam gesungen und gespielte Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“.

Artikel Remscheider general-Anzeiger v. Montag, 27. Februar 2017
„Knatsch verdötscht“ bietet spektakuläre Show

Der MGV Germania und der Frauenchor Remscheid sangen sich in die Herzen der Jecken.

Von Sabine Naber
Wenn im ehrwürdigen Teo Otto Theater auf der Abgren-zung zum Orchestergraben Plastik- schüsseln mit Knack-würstchen und Frikadellchen stehen und im Saal die Chipstüten großzügig weiter-gereicht werden und die Sektkorken knallen, dann ist Karneval angesagt, dann ist „Remsched knatsch ver-dötscht“.
Zum 29. Mal hatten für Frei-tag und Samstag der Frauen-chor Remscheid und der Männerchor Germania zu ihrer traditionellen Kame-valsfeier eingeladen. Und im nahezu ausverkauften Thea-ter war die Stimmung gleich von Beginn an ausgelassen. Beim Ohrwurm „Denn wenn dat Tröm- melche jeht“ klatschte das Publikum begeistert mit. Es wurde geschunkelt und gesungen.

Das hatte es noch nicht gegeben: Die Chorleiterin liegt krank im Bett
In Gold und Silber glänzenden „Schwalbenschwänzen" begrüßten die vier Vorsitzenden der Chöre ihre Gäste und mussten gleich eine traurige Premiere ankündigen: „Unsere Chorleiterin Claudia Rübben-Laux liegt krank im Bett. Die Nachricht bekamen wir heute Morgen. Das hat es in den vergangenen Jahren noch nie gegeben", sagte Heinz Hüster und zitierte aus dem Kölner Grundgesetz: „Et kütt wie et kütt und et hätt noch immer jut jejange." Ulla Langenbach, die in der kleinen Combo auch das Akkordeon spielte, und Jürgen Kohlgrüber sprangen beim Dirigieren ein, die einzelnen Programmpunkte wurden von Chormitgliedern angesagt. Die Chöre machten es toll, es gab keinerlei Patzer - aber gefehlt hat sie natürlich doch, die tempera- mentvolle, immer gut gelaunte Chorleiterin. Ob nun die Sängerinnen und Sänger, oder die Gäste im Theatersaal fantasievoller kostümiert waren, das konnte man nun beim besten Willen nicht sagen. Einziger Unterschied: Die Sängerinnen wechselten ihr Kostüm drei, vier Mal am Abend, passten ihr Outfit dem jeweiligen Programmpunkt an. .jedäuf met 4711“ schmetterten Katja Herrmanns und Katrin Werth und hatten dazu natürlich ein entsprechendes T-Shirt übergezogen, während die fünf je-cken Mädels große Sombreros trugen, als sie den Schlager „Fiesta Mexicana“ sangen.

In die Bütt stieg dann Ger-linde Voßenbrecher und outete sich als Fußball-Lady. Beim Spiel Deutschland gegen Holland habe sie von oben kleine Männchen hin und her flitzen sehen. Und einen Schwarzgekleideten, der nicht wusste, wo er hin sollte. „Den haben die einfach nicht mitspielen lassen. Aber dafür war der Rest gut organisiert, denn auf einer Seite saßen schon die Männer in Orange von der Müllabfuhr." Klar, dass hier eine Rakete fällig war. Ein Höhepunkt war sicher auch der Auftritt der „De Höppemötzjer" aus Köln, die während ihres Auftritt-Marathons in der fünften Jahreszeit an diesem Wochenende gleich zweimal ins Rem-scheider Theater kamen.

Fliegende Tanzmariechen und eine Menschen-Pyramide
Begleitet vom begeisterten Applaus des Publikums marschierte die Garde ein und präsentierte dann eine unglaubliche Tanzakrobatik. Da wurden die Tanzmariechen hoch in die Luft geworfen und scheinbar mühelos wieder aufgefangen, die Beine in den weißen Stiefeln flogen nur so und die Tänzerinnen und Tänzer zeigten Eleganz bei der beeindruckenden Menschen-Pyramide.

Der Remscheider Frauenchor und der Männergesangverein Germania sangen sich während des Abends in die Herzen des jecken Publikums. Mit „Mer schenke d‘r Ahl en paar Blömcher“, „Die Gold-kehlchen“ „Marmor, Stein und Eisen bricht“ oder „Äwer d‘r Dom bliev stonn“ trafen sie den Nerv der Karnevalisten. Das Publikum schunkelte, sang mit und honorierte den Einsatz aller Beteiligten mit tosendem Applaus.

Artikel Bergische Morgenpost v. 27 Februar 2017
Chöre bieten jecke Show

Zweimal „Knatsch verdötscht“ - Frauenchor Remscheid und der Remscheider Männerchor Germania rissen im Teo Otto Theater mit ihrem Karnevalsprogramm die Gäste von den Sesseln.

VON ANNA MAZZALUPI
REMSCHEID Die Funkenma-riechen fliegen nur so durch die Luft. Sie werden nach oben geworfen, von einem Arm in den anderen und dabei lächeln sie, als dies alles das Leichteste der Welt. Zu den akrobatischen Höchstleistungen laufen ak-tuelle Karnevalslieder oder alte Klassiker der fünften Jahreszeit. Die Jecken im Saal des Teo Otter Theaters hält nichts mehr auf den Sesseln. Sie stehen, singen, klatschen, schunkeln und feiern die Leistung von „De Höppemötzjer" aus Köln ge-bührend mit einem drei-fachen „Alaaf.

Der Auftritt der Tanzgarde bildeten den Höhepunkt von „Remscheid Knatsch ver-dötscht“. Zum 29, Mal fand die traditionelle, jecke Ver-anstaltung des Frauenchors Remscheid und des Rem-scheider Männerchors Ger-mania am Freitag und Sam-stag statt. Und die Rem-scheider hatten richtig Spaß.

Bereits zum Auftakt sang der Saal am Freitagabend aus vollem Hals zu dem Karnevalshit „Wenn et Tröm-melche jeht“ mit. Die Sängerinnen und Sänger gaben in ihren Kostümen ein herrlich buntes Bild ab. Und auch die Gäste hatten sich karnevalistisch in Schale geworden.

Wejl Chorleiterin Claudia Rübben-Laux krankheitsbedingt das Bett hüten musste, übernahmen die Chormitglieder selbst die Moderation des Abends. Hartmut Hessmert führte als launiger Clown durch das Programm, das durch Solo-, Duett-, Gruppen- oder Chorauftritte gestaltet wurde.

Gerlinde Voßenbrecher vom Frauenchor unterstützte ihn dabei. Sie hielt auch die Büttenrede, bei der sie von ihren Erfahrungen ihres ersten Länderfußballspliels Deutschland gegen die Niederlande berichtete. „Die riefen immer Tempo! Tempo! Ich dachte mir, warum haben die sich nicht Taschentücher von Zuhause mitgenommen“, lautete nur eine der Pointen. Der Vorsitzende des Männerchors Gerrmania, Heinz-Georg Hüster, vervollständigte das Moderationsteam gekonnt.

ln dem zwar nicht gänzlich gefüllten, aber dennoch sehr gut besuchten Teo Otto Theater schunkelten und feierten die Karnevalisten ausgiebig - und am liebsten, wenn Chöre musikalisch Köln und den rheinischen Karneval ins Bergisch brachten.
Ob die „Mixed Pickels“ oder „Power Girls“ im Hippie Look; Remscheider Jecken kamen richtig in Fahrt. Neben den bunten Kostümen hatten einige auch ein Tarnburin dabei und sorgten zusätzlich die fröhliche Stimmung.
Gut an kamen auch die Soloauftritte wie der der Chiquita-Frau, die spontan einige Bananen ins Publikum schmiss. Hits wie „Schenk mir dein Herz" von den Höhnern oder auch „Marmor, Stein und Eisen bricht" brachten den Saal zum Tanzen.

Nach fast drei Jahrzehnten schaffen es die beiden Chöre immer noch, ein tolles, musikalisches Programm für zwei Tage auf die Beine zu stellen, das den Vergleich mit einen in den Karnevalshochburgen auf keinen Fall scheuen muss. Musik verbindet. Von bergischer Sturheit war nichts zu spüren, viel mehr entwickelten alle eine rheinisch-bergische Frohnatur. Dieses „Jeföhl“ gibt es wohl nur Remscheid.

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